Herzliche Einladung zu der Photoausstellung
„Helden des Waldes“
in den Räumen des Naturfreundehaus Hardt
Ausstellungseröffnung ist am Samstag 14.04.2018 um 11h und endet am 05.05.2018.
Bereits seit mehreren Jahren gibt es in den Osterferien eine Projektwoche in der das „Soziale Netzwerk Stadtmitte“ der Gnadenkirche und die „OGS An der Strunde“ miteinander kooperieren: aus einer ursprünglich als Medien-AG geplante Einheit ist im Laufe der Zeit ein Angebot speziell für Jungen mit fotodokumentarischer Begleitung geworden.
In diesem Jahr freuen wir uns über die Erweiterung der Kooperation mit dem Natur- und Erlebnispädagogen Benjamin Stapf, der mit seinen Kenntnissen über den Wald – speziell den Lerbacher Wald – allen Kindern und Jugendlichen einen neuen Blick auf die Natur und den Menschen darin ermöglicht.
Unter seiner pädagogischen Leitung und durch die fein beobachtende Photographie Ivan Toscanellis wurde in diesem Jahr gemeinsam mit den „Helden des Waldes“ – einer Gruppe Schüler der OGS – eine kraftvolle Bilderserie erstellt, die dokumentiert, wie sich die Grundschüler in der Natur und mit der Natur bewegen.
Warum ein Angebot speziell für Jungen?
Es ist ein gesellschaftlich bekanntes Phänomen, dass oft bis zum Ende der Grundschulzeit die Kinder vor allem mit weiblichen Erziehungs- und Lernstrukturen (Erzieherinnen, Lehrerinnen) konfrontiert werden und gleichzeitig das Freizeitkontingent und Bewegungsangebot für Kinder abnimmt. Den Beteiligten und Kooperierenden von „Helden des Waldes“ ist die Förderung aller Kinder und Jugendlichen ein unbedingtes Anliegen, jedoch lässt sich beobachten, dass das Angebot für Mädchen sehr viel abwechslungsreicher ist als für Jungen und gleichzeitig grenzen sich die Möglichkeiten der positiven Selbsterfahrung immer weiter ein.
Bei den „Helden des Waldes“ ging es 2018 bei jedem Wetter – in diesem Frühling vor allem Regen – nach draußen, es wurde durch Höhlen und Sümpfe gestromert, Waldwerkzeug ausprobiert, das Handy blieb aus und dafür wurden Abenteuer bestanden und Fotos erhalten die Erinnerung an „Tage in der Wildnis“ . Klettern, Feuer, Fahnenklau, ins Wasser fallen, weiterspielen – in den 4 Tagen hatten die Jungen Zeit, durch Erfahrung der eigenen Grenzen in der Natur ein positives Selbstkonzept kennenzu lernen oder zu stärken, Teamwork zu entwickeln und das ganze unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, die besonders für zukünftige Generationen unerlässlich sein wird und für unsere Generation auch schon sein sollte…
Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur fördert den verantwortungsvollen Umgang untereinander, wenn dies noch mit Freude und Kunst verbunden ist möchten wir gern auf dieses besondere Projekt mit unserer Ausstellung aufmerksam machen.
Zum Abschluss dieser besonderen Zeit wird es eine Photoausstellung „Helden des Waldes“ in den Räumen des Naturfreundehaus Hardt geben, Ausstellungseröffnung ist am Samstag 14.04.2018 um 11h und endet am 05.05.2018.
Wie freuen uns auf Sie!
Tanja Heesen-Nauroth zusammen mit Ivan Toscanelli und Benjamin Stapf
zur Person Ivan Toscanelli *1965
Der in Japan lebende Kunst- und Werbephotograph mit Wurzeln in Köln beschäftigt sich wiederkehrend mit spirituellen Themen – im Zentrum seines Schaffens steht der um Befreiung ringende Blick auf den Menschen, erweitert durch Malerei, Projektionen und fotokünstlerische Bearbeitung. Bei seinen Aufenthalten in Deutschland im Jahre 2012 interpretierte er mit „Sacrifice“ die Kreuzigungsszene neu und ermöglichte ungewohnte Perspektiven.
In dem 2015 begonnenen und bis heute fortgeführten Projekt „Menschenkinder“ dokumentiert er Bewohner eines städtischen Bezirks in losgelöster Umgebung – herausgenommen aus dem alltäglichen Kontext – und betont damit die Strahlkraft des Individuums unabhängig von Geschlecht und Situation, geleitet von der Idee, dass ein jeder Mensch „Seinsträger“ ist.
Ivan Toscanelli inszeniert seine Bilder durchgängig, denn – so der Photograph – „nur in der Inszenierung gibt es heute noch die Möglichkeit der Dokumentation, des unverstellten Blicks – alles andere ist unsichtbare Realität!“
Die photographische Ästhetik Ivan Toscanellis basiert auf der Verbindung von Rauheit, kaltem Mitgefühl, warmherziger Distanz und der Bereitschaft, die technischen Möglichkeiten der Photographie phantasievoll auszunutzen.
zur Person Benjamin Stapf *1980
Studium der Germanistik und Geographie, zusätzlich staatlich anerkannter Heimerzieher. Aufbau und Leitung der OGS in Köln Flittard und 10 Jahre Jugendarbeit im Jugendzentrum Pauline Köln Flittard, Schwerpunkt Erlebnispädagogik.
2012 dann ein Selbstversorgerjahr im Thüringer Wald (altes Bauernhaus ohne Strom, Besuch der Jagdschule etc.)
Im Jahr 2013 hat er gemeinsam mit Tina Liebmann das Naturfreundehaus Hardt übernommen und seit dem letzten Sommer kooperieren er und das Soziale Netzwerk Stadtmitte für das Sommerferienprojekt „Am Bauwagen“, bei dem es um ein bewusst niederschwelliges, kostenfreies Angebot in den Ferien für Kinder von 6 – 12 Jahren geht. Unterstützt und gefördert wird der Bauwagen durch die Bürgerstiftung Bergisch Glabdach und den Fachbereich 5 des Amtes für Jugend und Soziales Bergisch Gladbach.
Benjamin Stapf über seine Arbeit:
„Die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen ist mir ein besonderes Anliegen. Ihr Bewusstsein zu schärfen für eine intakte Natur, die sich bestenfalls aus sich selbst heraus erhalten kann, ist eines meiner wichtigsten Ziele.
Reizüberflutung und permanente Erreichbarkeit sind Schlagworte, die bereits unsere Kinder betreffen. Vielleicht sogar gerade sie, die eigentlich noch in einer Lebensphase sind, in der die Gegenwärtigkeit nicht erst wieder erlernt, sondern als ganz natürlich empfunden werden sollte. Doch sieht die Realität heute ganz anders aus und Leistungsdruck und Digitalisierung fordern bereits unseren Nachwuchs.
Diesem steht die natürliche Ruhe und Inspiration des Waldes gegenüber. Kinder und Jugendliche sind heute oft nicht mehr in der Lage diese Wohltat wahrzunehmen. Gerade „Stadtkinder“ haben Probleme einen Bezug dazu aufzubauen, was den Menschen letztlich ausmacht: die Wurzeln seiner Herkunft.
Meine pädagogischen Angebote regen das Interesse der Kinder und Jugendlichen an. Spiele, Übungen, Sinneswahrnehmungen und kleine Wanderungen in der die Natur helfen dabei, diese um sie herum zu fühlen. So kommen sie ihr gleichzeitig näher und entwickeln ein Verständnis dafür, dass es sie zu erhalten gilt.“